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  • Autorenbildburikveronika

Gemeinsam arbeiten mit dem Partner – Fluch oder Segen?

Aktualisiert: 4. Dez. 2020

Vor einigen Tagen habe ich mich mit einer Freundin getroffen, und natürlich hat sie sich auch über unsere Fortschritte im Sanddorngarten informiert.

Nach meinem ausführlichen Bestandsbericht und Exkurs in die Welt des Sanddorns meinte sie schlussendlich: „Oh wie wunderbar das sein muss, wenn man gemeinsam mit dem Ehepartner etwas aufbaut & arbeitet. Das schweißt euch sicherlich noch fester zusammen!“.


Plötzlich riss ich die Augen weit auf und konnte nur ganz spontan ehrlich und schonungslos sein: „SEHR SCHÖN UND SEHR SCHWIERIG!“ von mir geben.

Hierzu muss ich anmerken, dass die meiste Zeit reibungslos vonstattengeht. Meine Freundin erwischte mich mit dieser Frage jedoch in einer angespannten Phase, in der wir gerade sehr viel zu tun und zu entscheiden hatten, und wir nicht immer einer Meinung waren.

Was ich aber schon gemerkt habe, ist, dass gemeinsam zu arbeiten schwieriger ist als erwartet. Gemeinsam zu arbeiten, ist doch nochmal eine andere Stufe als gemeinsam zu leben.

Wir sind nicht nur von Grund auf verschieden, leider ist auch unsere Arbeitsweise, sowie Herangehensweise eine von Grund auf verschiedene und komplett konträre.

Während ich den vorsichtigen, zurückhaltenden, überdenkenden – Rene würde meinen: „bremsenden“ – Part übernehme, ist er der „Schnell-Starter“.


Ehrlich gesagt wären wir jetzt nicht schon dort, wo wir sind.

Mein Mann ist nämlich ein Machertyp. Er hat die Gabe, seine Visionen real werden zu lassen. Herausforderungen spornen und treiben ihn an, und lassen ihn kreativ werden.

Meine Fähigkeiten beruhen darauf, ihn ein bisschen von der Überholspur zu holen und wieder Landstraße zu fahren. Manchmal einen Schritt zurück zu gehen, anstatt drei vorwärts.

Auch sehe ich die Dinge immer positiver als er und habe das Vertrauen, dass alles gut werden wird.

Kommunikation ist auch ein wesentlicher Faktor, der zu einer erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Zusammenarbeit führt.


Dinge gehören besprochen. Dies ist aber am Ende des Tages – die einzige Zeit, in der wir in Ruhe über alles reden könnten - aber gar nicht so einfach. Das Bedürfnis sich mitzuteilen, wenn man den ganzen Tag erklärt, diskutiert, argumentiert, ist gleich Null.

Geduld ist eine Tugend. Der Zeitpunkt für bestimmte Angelegenheiten und Aufgaben ist auch immer wieder eine Diskussion wert.


Mein Ansatz: Die Dinge kommen zur rechten Zeit.


Renes Ansatz: Was erledigt ist, ist erledigt.


Irgendwann kam dann der Punkt, wo wir nicht nur die Fehler des Anderen gesehen haben, sondern wir auch unser eigenes Verhalten in bestimmten Situationen reflektiert haben. Jeder hat seine Schwächen – aber auch seine Stärken kennengelernt und vor Augen geführt bekommen. Wir erkannten auch, dass die Erwartungshaltung des anderen oft dadurch enttäuscht wird, da das Gegenüber von seiner Art der Arbeitsweise ausgeht.


Unglaublich, aber durch die gemeinsame Arbeit im Sanddorngarten, lernen wir nicht nur Neues über die Landwirtschaft, sondern überraschenderweise auch sehr viel über uns selbst und unser Gegenüber… eine interessante Reise, auf der wir uns befinden.


Ich glaube, dass wahrscheinlich gerade diese Mischung von uns beiden auch unsere Stärke ist und uns zum gemeinsamen Erfolg führen wird – zumindest hoffe ich das 😊





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